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März 25, 2022 Verkostnotizen Weine
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Strahlende Smaragde aus der Wachau

 

Unsere neuen Weine im März mit dem Schwerpunkt Wachau finden Sie hier:

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Wachau – Tradition trifft Innovation

Tradition verpflichtet. Und an Tradition herrscht in der Wachau als eine der Top-Weinregionen Österreichs kein Mangel. Im Tal der Wachau, das das Prädikat UNESCO Weltkultererbe trägt, werden seit 470 nach Christus Trauben angebaut. Über die Jahre hinweg hat sich das 33 Stromkilometer umfassende Donautal zu einer Ursprungsregion einiger der besten Weißweine der Welt entwickelt.

Die Wachau, das westlichste Weinbaugebiet an der Donau, umfasst 1.291 Hektar Anbaufläche, die sich auf beiden Seiten des Flusses von den Städten Melk bis Krems erstreckt. Dass schon zu Zeiten der Römer in dem engen Tal Weinbau betrieben wurde ist an den Trockenmauern, die in der Zeit des römischen Kaisers Karl des Großen errichtet wurden, ersichtlich. Die Wachau war eine der ersten Weinregionen Österreichs, die bereits in den 1980er-Jahren mit der Gründung des privaten Vereins Vinea Wachau sehr strenge Regeln für die Weinvermarktung und die Kennzeichnung von Spitzenqualitäten geschaffen hat. Ab 2020 begann nach Jahren der Diskussion eine neue Ära. Seit damals können die Weine mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Wachau DAC vermarktet werden, die die von der Vinea Wachau eingeführten Codex-Wachau-Markenbezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd mit der bis dahin inoffiziellen Qualitätspyramide ergänzen.

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Ried Achleiten and Hinterskirchl


Einzigartiges Terroir

Das Terroir der niederösterreichischen Weinregion ist einzigartig. Das kontinentale Klima kann aufgrund der Form der Region auch als Fjordklima bezeichnet werden. Die Donau ist das wichtigste klimaregulierende Element. Der Fluss hält untertags die Wärme, reflektiert die Sonne und trägt zur Reifung der Trauben bei. Das gilt insbesondere für die steilsten und am meisten geschätzten Weinberge. In den östlichen Teilen der Region ist der pannonische Einfluss spürbar. Zusätzlich beeinflusst die kühlere Luft der Wälder im Norden während der Nacht das Klima erheblich. Das wiederum erlaubt das Keltern von Weinen, die von frischer Säure und einem sehr fruchtigen Charakter geprägt sind.

Auch die Böden sind naturgemäß von großer Bedeutung für die hohe Qualität der Wachauer Weine. In den Steilhängen der Region finden sich Gneis samt dem besonderen Gföhler Gneis, dunkle Amphibolite vulkanischen Ursprungs und einige andere steinige metamorphe Böden. In tieferen Lagen überwiegen Löss, etwas Lehm sowie sandige, sedimentäre und anschwemmungsreiche Böden. Die verschiedenen Bodentypen führen zu einer großen Vielfalt an Einzellagenweinen mit einzigartigem Charakter.

In der Region gedeihen traditionell viele Rebsorten. Dennoch gelten Grüner Veltliner und Riesling als die beiden Stars und sind am weitesten verbreitet. Darüber hinaus werden in der Wachau auch Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc, Traminer, Frühroter Veltliner, Müller-Thurgau, Muskat Ottonel, Roter Veltliner und die Rotweinsorten Zweigelt, Blauburgunder und St. Laurent angebaut.


Innovation DAC

Die auf dem einzigartigen Terroir erzeugten Weine werden seit der im Jahr 2020 erfolgten Einführung der geschützten Herkunftsbezeichnung als Wachau DAC bezeichnet. Die mit diesem Prädikat versehenen Weine werden durch eine dreistufige Qualitätspyramide klassifiziert. In der unteren Kategorie finden sich die Gebietsweine, die sortenrein oder als Verschnitt – auch als gemischter Satz – aus allen in der Region vorkommenden Rebsorten hergestellt werden. Eine Stufe höher folgen Ortsweine, die aus Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Neuburger, Muskateller, Sauvignon Blanc und Traminer hergestellt werden. An der Spitze der Pyramide befinden sich die Riedenweine oder Crus, die nur aus Grünem Veltliner oder Riesling hergestellt werden dürfen. Auf dieser hohen Ebene ist keine Chaptalisierung erlaubt. Alle Weine mit der Bezeichnung Wachau DAC müssen von Hand geerntet werden, und die Dorf – und Einzellagenweine dürfen nur einen geringen oder gar keinen Eichenholzeinfluss haben.


Einklang von Qualität und Stil

Die DAC-Klassifizierung ähnelt in gewisser Weise den bisherigen Qualitätsstufen der Vinea Wachau. Allerdings basieren die Vinea Wachau-Weine Steinfeder, Federspiel und Smaragd auf dem natürlichen Alkoholgehalt der geernteten Trauben ohne Chaptalisierung für eine der Stufen und nicht auf dem Terroir. Die Klassifizierung der Trauben nach ihrem natürlichen Alkoholgehalt ist in Regionen mit gemäßigtem und kühlem Klima sehr wichtig und wird im österreichischen oder deutschen Weingesetz immer noch vorgenommen. Das ist etwa bei den Prädikatsweinstufen der Fall. Die Klassifizierung wurde jedoch kritisiert und als überholt bezeichnet, da die Trauben aufgrund der globalen Erwärmung reifer wurden und der natürliche Alkoholgehalt im Durchschnitt höher ausfiel als in der Vergangenheit. Das hatte zur Folge dass die Reife der Trauben an Wichtigkeit verlor.

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Eminenzen der Wachau

Im Kreis der Kritiker befand sich FX Pichler. Weithin Bekanntheit erlangte FX Pichler für einige der begehrtesten und besten Weine der Wachau. Dazu zählen etwa der Unendlich oder die Lagenweine Steinertal und Kellerberg. Von Weinpapst Robert Parker wurde das Weingut FX Pichler als prägend für die Wachau eingestuft. Diese Ehre wurde bei Parker unter anderem auch dem Château Latour in Verbindung mit dem Bordeaux oder DRC mit Burgund zuteil. Übrigens: FX Pichler hat den Verein Vinea Wachau verlassen, da seine Vorschläge und Wünsche zur Aktualisierung der Markenbezeichnungen nicht angenommen wurden.

Zu den Stars der Wachau zählen auch die Weingüter Alzinger, Weinhofmeisterei, Prager oder Franz Hirtzberger. Letzterer beweist mit seinem ikonischen Riesling Singerriedel Jahr für Jahr wie groß das Potenzial von Riesling in der Region ist. Der Weinberg selbst liefert einige der besten, konzentriertesten Rieslingtrauben der Wachau und ist mit seiner acht Hektar großen Südwestlage und alten Paragneisböden eine der berühmtesten Rieden. Nicht zu vergessen auf das traditionsreiche Weingut Knoll, dessen Erzeugnisse mit dem unverwechselbaren Etikett von Papst Urban I. versehen sind. Das Weingut füllt seit den 1950er Jahren in den besten Jahrgängen eine Auswahl der besten Trauben aus unterschiedlichen Weinbergen in der Reihe Vinothekfüllung ab und ist für einige der größten Süßweine der Region bekannt.

Neben einem Blick auf die Wachau lohnt es sich auch auf Kreszenzen des benachbarten Kremstals und des Kamptals zu achten. Das Potenzial dieser beiden Regionen ist mit der Wachau vergleichbar und es gibt eine ganze Reihe an Weingütern, die ebenfalls seit Jahrzehnten hervorragende Qualität liefern. Das Klima ist jenem der Wachau recht ähnlich, wenngleich die Temperaturen im Kremstal aufgrund des pannonischen Einflusses im Durchschnitt etwas höher sind. Im Kamptal hingegen ist die Abwesenheit der Donau ebenso wie die kühlen Winde aus dem Norden bemerkenswert. Die Böden sind mit jenen der Wachau vergleichbar, vor allem im Kremstal da in diesem Tal mehr Weingärten auf Löss angelegt sind.


Zurück in die Zukunft

Die Weinbaugebiete an der Donau bringen mit der herausragenden Wachau im Rücken einige der größten, feinsten und begehrtesten Weißweine Österreichs und der Welt hervor. Diese können nun auch unter der Typizität der Regionen vermarktet werden. Ein Schritt nach vorne in die Zukunft.

 

Fotocredit: Weingut FX Pichler, Robert Herbst/Vinea

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