Lassen sich Jahrgangstypizitäten zuordnen?
Mittwoch, 8. Mai 2019 • Masterclass Bordeaux – Die großen Jahre 1982 bis 2005. Lassen sich Jahrgangstypizitäten zuordnen?
Leider ausgebucht.
Billecart-Salmon Rosé |
2010 Château Smith Haut Lafitte |
1982 Château Leoville Las Cases |
1982 Château Léoville Poyferré |
1986 Château Cos d'Estournel |
1986 Château Talbot |
1989 Château Lynch-Bages |
1989 Château Pichon-Baron |
1990 Château La Mission Haut Brion |
1990 Château Vieux Château Certan |
1996 Château Mouton Rothschild |
1996 Château Margaux |
2000 Château Montrose |
2000 Château Léoville Poyferré |
2005 Château Calon-Ségur |
2005 Château Pape Clément |
2001 Château Rieussec |
- 1x Überraschungswein blind/blind
- 3-Gang Menü (Amuse-Gueule | Safransuppe mit Bio-Garnele | Irish Red Angus Filet | Apple-Crumble)
- € 470,- (Falstaff-Abonnenten, Winzer & Weinakademiker € 380,-) Es sind wieder zwei Plätze verfügbar.
- Verkostunterlagen werden zur Verfügung gestellt.
- Verkostet werden die Weine blind.
Mittwoch, 8. Mai, 19:00 Uhr im May Wines – Verkostsalon in der Beckgasse 22, 1130 Wien.
Zu den „großen“ Jahren seit 1980 zählen in Bordeaux die Jahrgänge:
1982 ein ganz großer Jahrgang und jetzt in der perfekten Trinkreife. Einige Châteaus haben schon den Höhepunkt überschritten, aber viele sind genau „am Punkt“. Bei so reifen Weinen ist die seriöse Lagerung besonders wichtig. Zu warm gelagerte Flaschen und Flaschen die oft verschickt wurden, können deutlich reifer und schon über dem Höhepunkt der Genussreife erscheinen, und perfekt gelagerte Flaschen sind die Quintessenze des Bordeaux Trinkens und werden noch viele Jahre auf diesem Niveau bleiben. Ein ausgewogenes Jahr mit perfekt reifen Trauben, runden und gut eingebundenen Tanninen, die den Weinen den perfekten Rückhalt geben. Alles ist harmonisch „am rechten Platz“. Dieser Jahrgang wird von vielen Kritikern als Jahrhundertjahrgang (linkes und rechtes Ufer) bezeichnet und wir schließen uns dem Chor an.
1986 Dieser Jahrgangzeichnet sich durch viel, hartes und noch sehr präsentes Tannin am Gaumen aus. Ein streng-straffer Jahrgang mit oft sehr adstringierende Weine aber toller intensiver Cabernet Sauvignon Frucht. Bei einigen Weinen (Château Margaux, teilweise -je nach Füllung- bei Château Mouton-Rothschild) fragt man sich „ob die (Weine/Tannine) jemals Trinkspaß bereiten werden“ und sich die Tannine besser einbinden werden. Dort (Château Leoville Las Cases) wo das (schon) passiert ist, sind es ganz große und langlebige Weine. Unsere Favoriten diese Jahrgangs sind Weine aus der zweite Reihe: Château Talbot, Château Gruaud Larose und Château Rauzan-Segla
1989 Ein warmes, heißes und vollreifes Jahr in Bordeaux. Sehr saftige Weine und die Tannine sind rund und gut integriert. Weine mit einer tollen Struktur, dicht am Gaumen und mit einem langen, saftigen und verführerisch-süßem Abgang. Aber dies gilt nicht für beide Ufer und nicht für alle Weine gleichermaßen. Einige Châteaus haben Weltklasse Weine produziert, die auch regelmäßig hohe Bewertungen und Lobeshymnen bekommen, aber viele Châteaus haben nur durchschnittliche Weine produziert.
1990 Ein klassischer Bordeaux-Jahrgang. Nicht ganz so warm in der Anmutung am Gaumen wie 1989, aber ebenfalls dichte, balancierte und saftige Weine. Etwas mehr Graphite und Bleistift-Mine im langen Abgang. Jetzt wirken viele Wein noch fast jugendlich sind aber trotzdem genussreif. Ein Jahrgang für die nächsten 20-30 Jahre zumindest. Und ähnlich wie 1982 gilt dies für das linke und rechte Ufer. Ein harmonisch guter Jahrgang. Die Tannine (noch) nicht ganz so verwoben und die Weine nicht ganz so perfekt ausgestaltet wie 1982, aber nahe dran.
1996 Nach den schwachen Jahrgängen 1991-1993 ist 1994 durchaus ein guter, wenn auch unterschätzter Jahrgang, 1995 meist straff-streng, bei einigen Châteaus aber auch ein großes Jahr und 1996 am linken Ufer nach 1990 eindeutig der nächste große Jahrgang. Auch wenn diese Weine noch viel Zukunft und somit großes Lagerpotential besitzen, so bereiten sie heute schon großes Trinkvergnügen. Ähnlich wie 1990 nicht zu warm/reif und auch nicht zu karg/straff und am linken Ufer auch gänzlich ohne grüne Noten, dafür mit perfekter Cabernet Sauvignon-Frucht und geschmeidig am Gaumen. Vorsicht bei den großen Namen (Château Petrus) am rechten Ufer, teilweise sehr teuer aber am Gaumen enttäuschend.
2000 Eigentlich müsste als nächster großer Jahrgang 1998 rechtes Ufer hier stehen. Ganz große (Merlot-) Weine und so wie 1996 ein linksufriges Jahr ist, ist 1998 eindeutig ein rechtsufriges und besonders gutes Merlot-Jahr. Mit dem Unterschied zu 1996, dass die Qualität auch am anderen Ufer ansprechend ist. Aber mit Rücksicht auf die Wein“menge“ haben wir diesen Jahrgang heute nicht im Glas. Zurück zum Jahrgang 2000 – auf bei Seiten der Gironde ein sehr gutes Jahr. Ursprünglich vor allem als Milleniumsjahr „verschrien“ ent-wickeln sich jetzt viele Weine zu großen Weinen. Leider ob des Milleniumfaktors auch zu sehr gesuchten und somit teuren Weinen. Die Premier Grand Crus (Mouton-Rothschild, Lafite, Latour, Margaux, Haut Brion) erhalten regelmäßig Höchstnoten. Auch am rechten Ufer gibt es Höchstpunkte. (Petrus, Cheval Blanc, Lafleur). Generell ist 2000, obwohl noch immer junger Wein, jetzt durchaus antrinkbar und bereitet Freude. Die Tannine sind gut eingebunden, nicht mehr zu sperrig und es sind saftig-dichte Weine bei denen sich dekantieren auf jedenfalls auszahlt.
2005 Viel Wein, viel Tannin, viel Alkohol und ein großer Bordeaux-Jahrgang mit viel Potential. Zu Beginn wurde dieser Jahrgang als „Tanninjahr“ bezeichnet und „gefürchtet“ aber jetzt nach 13 Jahren zeigt sich, dass sie softer werden und sich die Weine gut entwickeln. Bei den letzten Jahrgangsverkostungen wurde die Weine tendenziell höher bewertet als en primeur. Leider entwickeln sich die Preise in die gleiche Richtung. Für den richtigen Trinkgenuss empfehlen wir mit diesem Jahrgang noch einige Zeit zu warten. Zumindest bei den ganz großen Weinen.