Château Talbot
Wenn man sich ein wenig in die Geschichte der Bordelaiser Châteaux einliest, findet man erstaunlich oft britische Wurzeln. Das hat mit der Heirat von Eleonore von Aquitanien mit Heinrich II. zu tun. Vom 12. bis ins 15. Jahrhundert war Bordeaux unter der Herrschaft der Könige von England und erlebte eine wirtschaftliche Hochzeit, unter anderem durch den regen Handel mit Wein. Zahlreiche Briten kauften oder gründeten Weingüter, was sich bis heute im Namen widerspiegelt. Talbot ist so ein Haus mit englischen Namenswurzeln. Wobei die Namensherkunft nicht zu 100 % gesichert ist: Es wird vermutet, dass entweder John Talbot, 1. Earl of Shrewsbury, Connétable von Frankreich (Stallmeister der königlichen Reiterei) der Namensgeber des Hauses ist oder Talbot sich von Talabot ableitet, das ist ein Stück Holz im Geschirr von Ochsen. 1917 wurde das Haus jedenfalls von Familie Cordier gekauft, welche schon einige Güter in Bordeaux besaß. Bis heute ist die Familie Eigentümer des 4ème Cru in St. Julien. Das Château bearbeitet knapp 110 Hektar Weingärten, die mit 67 % Cabernet Franc, 27 % Merlot, 4 % Petit Verdot und 2 % Cabernet Franc bepflanzt sind.